Oktay Özdemir
İnanç Oktay Özdemir (* 6. Oktober 1986 in Berlin) ist ein deutschtürkischer Schauspieler.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Özdemir wuchs in Berlin auf und ist türkischer Abstammung. Er war langjähriges Mitglied des Berliner Cabuwazi-Zirkus.[2] Hier wurde Özdemir im Alter von 12 Jahren auch als Darsteller „gecastet“, obwohl er noch keinen Schauspielunterricht genommen hatte.[3] Özdemir schreibt und inszeniert in seiner Freizeit auch kleine Theaterprojekte. Sozial engagiert er sich bei integrativen Theaterprojekten und Workshops für Jugendliche.[4]
Özdemirs Filmkarriere begann mit einer Nebenrolle in König der Diebe (2004) von Regisseur Ivan Fíla. Hiernach erhielt er seine erste Hauptrolle in Jargo (2003). Nach einem kleinen Auftritt in dem Fernseh-Zweiteiler Zeit der Wünsche (2004) erreichte er durch seine Rolle des Theo in dem Kinofilm Ein Freund von mir mit Daniel Brühl und Jürgen Vogel größere Bekanntheit in Deutschland.
Als Filmschauspieler verkörpert Özdemir häufig kriminelle, gewaltbereite Männer, nach Jargo auch in den späteren Knallhart (2006) und Wut (2006).[5] Die Filmkritik hob in diesem Zusammenhang die realistische Darstellungskunst und physische Präsenz des Schauspielers hervor.[6]
Özdemir ist Vater eines Sohnes.[7] Aufgrund einer Kokainsucht verringerte sich die Zahl der Rollenangebote an ihn, sodass er Arbeitslosengeld II bezog und 2022 obdachlos war.[8][9]
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Filme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2000: König der Diebe
- 2004: Jargo
- 2005: Zeit der Wünsche
- 2005: Tote Hose – Kann nicht, gibt's nicht (Fernsehfilm)
- 2006: Knallhart
- 2006: Wut (Fernsehfilm)
- 2006: Ein Freund von mir
- 2007: Schwarze Schafe
- 2007: Kronos
- 2007: Leroy
- 2007: Straight
- 2008: 1. Mai – Helden bei der Arbeit
- 2008: Fliegen (Kurzfilm)
- 2009: Vorstadtkrokodile
- 2009: Method
- 2009: Moruk (Kurzfilm)
- 2010: Zeiten ändern Dich
- 2011: Aus Liebe
- 2011: Keine Zeit zu Leben
- 2012: Nemez
- 2016: Meteorstraße
- 2017: Bibi & Tina: Tohuwabohu Total
- 2017: Ich gehöre ihm
- 2018: Asphaltgorillas
Fernsehserien und -reihen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2005: Doppelter Einsatz – Mord auf dem Stundenplan
- 2005: Abschnitt 40 – Viel zu heiß
- 2006: Nachtschicht – Der Ausbruch
- 2007: Dr. Psycho – Osama
- 2007: Stubbe – Von Fall zu Fall – Bittere Wahrheit
- 2008: Großstadtrevier – Das Erfolgsgeheimnis
- 2008: Die Anwälte – Glauben
- 2008: Dr. Molly & Karl – Der Löwe von Izmir
- 2010: SOKO Leipzig – Der Aufstand
- 2011: Der Dicke – Verlustgeschäfte
- 2012: Tatort – Alles hat seinen Preis
- 2012: Letzte Spur Berlin – Verhängnis
- 2021: Kiez knallhart: Berlin-Neukölln
- 2022: Die Heiland – Wir sind Anwalt – Die Waffe im Müll
Musikvideos
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2019: Authentic Company
Theater
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2008: Goldener Westen in Théâtre National du Luxembourg, Ruhrfestspiele Recklinghausen & Renaissance-Theater Berlin
- 2011: Adam's Äpfel im Hans Otto Theater Potsdam
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2006 – Undine Award – Bester jugendlicher Nebendarsteller
- 2007 – Adolf-Grimme-Preis (stellvertretend für das Darstellerteam von Wut)
- 2007 – New York Festivals – „Gold Medal“ (zusammen mit Züli Aladag, August Zirner, Max Eipp und Corinna Harfouch)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oktay Özdemir bei IMDb
- Oktay Özdemir bei filmportal.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Oktay Özdemir. In: castforward.dd. Abgerufen am 9. August 2024.
- ↑ Circus Cabuwazi. Kinder- & Jugend-Zirkus e. V.
- ↑ Susanne Lang: Eigentlich ein Lieber. Berlinale Star-Album (4): Oktay Özdemir, taz, 14. Februar 2006
- ↑ „Der andere Dreh: Ein Fest für Handyfilme“, Tagesspiegel, 30. September 2006
- ↑ Viel Wut, wenig Mut, Hamburger Abendblatt, 26. September 2006
- ↑ epd.de ( vom 6. März 2009 im Internet Archive)
- ↑ Paul Verhoben: Oktay Özdemir: Absturz eines der größten deutschen Filmtalente, Klatsch-Tratsch.de, 4. März 2021.
- ↑ Redaktion KuT: Schockbilder von Oktay Özdemir: Neuer Absturz des einst gefeierten Jungstars, Klatsch-Tratsch.de, 14. April 2022.
- ↑ Sebastian Tews: Von Koks-Dealer zusammengeschlagen! Der tiefe Fall von Schauspieler Oktay Özdemir ( vom 21. Juni 2023 im Internet Archive), RTL, 14. April 2022.
Personendaten | |
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NAME | Özdemir, Oktay |
ALTERNATIVNAMEN | Özdemir, Inanç Oktay (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutschtürkischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 6. Oktober 1986 |
GEBURTSORT | Berlin |